Eventkonzert – Egerländer Gold

Beste Stimmung jenseits von Rock und Pop
Stadt- und Feuerwehrkapelle hatte Mathias Gronert mit »Egerländer Gold« eingeladen
Schiltach (mb). Woran erkennt man einen echten Blasmusikfan? Ständig wippende Beine, im Takt auf die Tischkannte tippende Finger, breites Lächeln im Gesicht, sportliches Aufspringen bei absoluten Lieblingspolkas und leicht zu entzündende Begeisterung, die sich in Mitsingen und donnerndem Applaus entlädt. So konnte man es am Samstag in der Friedrich-Grohe-Halle genau beobachten. Die Stadt-und Feuerwehrkapelle hatte Mathias Gronert und seine Blaskapelle »Egerländer Gold« eingeladen und die Halle war nahezu ausverkauft.

Der Dirigent, Vollblutmusiker, Komponist und Sänger  Mathias Gronert gab mit seinen Hornberger »Egerländern« ein mehrstündiges blasmusikalisches Feuerwerk zum Besten, dass seine Fans schon beim vierten Musikstück  nicht mehr auf ihren Plätzen hielt. Viele Stücke sind aus seiner Feder und das Publikum kennt »Aus ganzem Herzen Blasmusik«, »Sommerabend mit dir« und seinen bisher größten Erfolg »Polka mit Herz«. In jeder Saison präsentiert Gronert wieder mindestens ein neues Stück. In Schiltach hatte »Aus Freude zur Musik« seine Premiere und wurde mit viel Applaus belohnt. Doch auch Stücke von Ernst Mosch, Norbert Gälle und anderen werden gespielt.

Sehr bescheiden tritt der Meister auf und überlässt die Show seinen »Männern«, doch wer hier Chef im Ring ist, steht außer Frage. Er dirigiert mit fordernden Blicken, wenigen festen und bestimmenden Bewegungen, dafür mit viel Körpereinsatz, deutet blitzschnell auf den Musiker, der jetzt gerade vollen Einsatz zeigen muss oder verlangt mit weichen Armkreisen mehr Harmonie. Die Kapelle ist ein voll konzentriertes und eingespieltes Team, dem man die Spielfreude ansieht. Melanie Knödler von der Stadt- und Feuerwehrkapelle spielt heute mal nicht Klarinette, sondern bedient die Gäste und schwärmt:»Es tut gut, mal so hervorragende musikalische Qualität zu hören. Das sind wahre Könner.«

Was sie drauf haben, bestätigten die vergnügten Musiker nicht nur gemeinsam, sondern auch mit Gesangsvorträgen von Mathias Gronert, Michael Blum und Heinz Hoemseder. Solieinlagen von  Jürgen Schillinger und Simon Lauble für Tenorhorn und Bariton begeisterten das Publikum, Gabriel Eple und Martin Brohammer entlockten ihrer Trompete und Tenorhorn auch romantische Töne, genauso professionell gaben Heinz Hoemseder und Matthias Haaga alles mit Flügel- und Tenorhorn und Bernd Schätzle bearbeitet die Felle seines Schlagzeugs mit Bravour.

Ein charmanter und witziger Ansager, Markus Dorer, führte nicht nur das Publikum, sondern auch die Egerländer durch das Programm. »Ich versuche für jeden Auftritt neue Pointen zu machen, damit den treuen Fans und meinen eigenen Leuten nicht langweilig wird«, meint er – langweilig war es wirklich nicht und treue Fans haben sie auch, die »Egerländer« aus Hornberg. Aus Stuttgart, der Schweiz, dem Elsass, Rottenburg und Reutlingen sind sie zum Konzertabend angereist und das nicht zu ersten Mal. Der Fan-Club aus Weiblingen, in dem auch einige Schiltacher um die Familie des ehemaligen Adler -Wirtes Hans Gaiser sind, ist schon bei vielen Konzerten gewesen. »Heute sind wir so um die vierzehn Leute hier, zu erkennen an unseren Blasmusik-T-Shirts«, lacht Gaiser.

Auch nach mehrstündiger sorgloser und glückseliger Blasmusik wollte das Publikum nicht ohne weitere Zugaben nach Hause gehen.  Verabschiedet wurden die Musiker dann mit verdientem und anhaltendem Applaus.

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